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Jules Liebe



Diese wahre Begebenheit wurde im Yorkie-Magazin veröffentlicht.


Es war einmal eine liebreizende Yorkshirehündin mit Namen Yosi Whirlwind, die von ihren Lieben zärtlich „Jule“ genannt wurde. Schön war sie von Geburt an, und als phantastische Mutter hatte sie sich ebenfalls bereits zweimal erwiesen. Eigentlich hätte die Geschichte der schönen Jule an dieser Stelle bereits ihr Happy End finden können, doch vor Jule lagen noch fünf kleine,  riesengroße Aufgaben…

Die ersten schwülen Tage des Spätfrühlings 2006 kamen, und die hinreißende Jule spürte in sich ein wildes Verlangen. Das süße Flehen in den Lenden, rannte sie zu ihrem Frauchen, um dieser klar zu machen: Ein Mann muss her, und nicht irgendeiner. „Kernig soll er sein, mit dem weichsten Fell der Welt, den dunkelsten Augen und der feuchtesten Nase!“ Frauchen, zunächst noch gegen eine neuerliche Verbindung ihrer Kleinen, ließ sich bald überzeugen und machte sich mit der schönen Jule auf die Suche nach einem gut aussehenden, netten, seriösen und gesunden Hundemann.

Von Nord nach Süd und von Ost nach West führte die beiden ihr Weg, doch endlich standen sie vor ihm: „Universe“, so lautete der viel versprechende Name des jungen Rüden, und Jule entflammte sofort in inniger Liebe. Ein Blick in die kohlrabenschwarzen Augen des stattlichen Vierbeiners hatte gereicht, um alle Hemmungen fallen zu lassen. Einer Hochzeit stand nichts mehr im Wege, und nach einer rauschenden Feier entschwanden die Liebenden, um in der Hochzeits-
nacht ihr Glück zu besiegeln.

Was wirklich in dieser Nacht geschah, wird für immer ein Geheimnis des Traumpaares bleiben, doch von Erfolg gekrönt war die Verbindung in jedem Fall. Schnell zeigte sich: Jule war gesegneten Leibes…


Julia und ihr Romeo, Cleopatra und ihr Cäsar, Naddel und ihr Dieter Bohlen – wie bei allen großen Liebespaaren der Weltgeschichte sollte auch bei Jule und ihrem „Mister Universe“ der Moment des Abschieds kommen. Ein letztes zartes Küsschen auf die Nase der Schönen, ein finales Schlecken des Schwänzchens, und unter Tränen zog es die Liebenden von dannen…

Um ihren Trennungsschmerz zu vergessen, tat Jule das, was alle Jet Set Frauen tun, wenn sie über einen Mann hinwegkommen wollen: Sie flog für sechs Wochen in die Sonne, um am Strand bei einer – zugegeben sehr wässrigen – Pina Colada und einem verstohlenen Blick auf den muskulösen Dobermann von nebenan „Universe“  zu vergessen. Baden im sonnendurchfluteten Mittelmeer, buddeln im samtweichen Sand, ausgedehnte Spaziergänge mit Frauchen die Küste entlang – Jule genoss den Urlaub in vollen Zügen. Nach drei Wochen begann die Schöne, die Frucht ihres Leibes stolz zu präsentieren. „Seht her“, schien sie Mensch und Tier entgegen zu schreien, „seht wie schön ich bin! Ich werde Mutter. Und ich werde die schönsten Hundekinder aller Zeiten zur Welt bringen!“
Ihr Frauchen, ungläubig und tief im Herzen noch viel zu aufgeregt, um sich über den zu erwarteten Familienzuwachs offen zu freuen, wollte absolute Sicherheit.

Der Besuch beim Tierarzt brachte die Gewissheit: Die Ultraschall-Untersuchung, für die Jule sich sogar ihren wunderschönen weichen Bauchpelz rasieren ließ – sie hatte seit der Begegnung mit einer mondänen Pudeldame ohnehin mit einer gewagteren Frisur geliebäugelt –  überzeugte selbst das Frauchen, denn zwei, vielleicht sogar drei kleine Hündchen waren auf dem Bild zu sehen. Die Freude war groß, bei der stolzen Mama ebenso wie bei dem Rest der Familie.

Wie die Früchte des Landes wuchs Jules wunderschöner Mama-Bauch: Zuerst war er groß wie eine Mandarine, aus der langsam eine reife Orange und schließlich eine stattliche Melone wurde.
Der Tag der großen Niederkunft stand inzwischen fest: Am 1. August sollten die liebreizenden Welpen das Licht der Welt erblicken, wenn sie denn etwas hätten sehen können, schließlich sind Hundejunge taub und blind bei der Geburt, dafür aber unendlich niedlich mit ihren kleinen Maulwurfsschnuten und den… doch wir schweifen ab.
Jule, inzwischen in ihren Ausmaßen einem Medizinball für Riesen nicht unähnlich, begann langsam an der Perfektion ihres Zustandes zu zweifeln. „Wenn ich denn nun die schönsten Hundekinder der Welt in mir trage, warum fühle ich mich wie eine rumänische Kugelstoßerin nach einem ausgedehnten Nudelessen?“ Aus dem fröhlichen Herum-
springen der schönen Jule war ein massiges Umherrollen auf dem Boden geworden, und beim Rennen überholten inzwischen selbst Wanderdünen im Rückwärtsgang die werdende Mutter. Auch die Hitze  - dieses Mal jedoch in Form der Sonne - wurde immer mehr zu einer Last.

Um ihrem Liebling das harte Los zu erleichtern, versuchte Frauchen alles, vom Kühlen der kugelrunden Jule, bis zu den Umständen entsprechenden Spaziergängen im Schneckentempo. Und die Tage vergingen.
Vier Tage vor dem errechneten Niederkunftstermin war die liebreizende, wenn auch inzwischen noch kugeligere Jule unpässlich, und ihr Frauchen, voll von Sorge um ihren trächtigen Liebling, fuhr mit ihr zum Arzt. Eine neuerliche Untersuchung ergab Ungeheuer-
liches: Nicht zwei oder drei, gleich fünf Welpen trug Jule unter ihrem Herzen – Frauchen war nach lachen und weinen zugleich.

Julchen musste sich nun, wie es sich für eine werdende Mutter gehörte, häufig übergeben. Sie hechelte ständig und legte sich meist in voller Länge auf die kühlenden Fliesen. In den nächsten Tagen und Nächten war weder für Frauchen noch für ihren Liebling an Schlaf zu denken. Ständig glaubte sie, dass ihr Julchen jeden Moment niederkam. Die Nerven lagen blank.
Endlich, am 31. Juli, einen Tag vor dem errechneten Geburtstermin, wurde Julchen von einem leichten Zittern überfallen. Um 21.10 Uhr begann sie, leicht zu pressen. Dann trat jedoch wieder eine täuschende Ruhe ein. Angst und Ratlosigkeit machten sich bei Frauchen breit.

Nachdem Jule erneut Schleim erbrach, rief Frauchen um 8.30 Uhr beim Tierarzt an, um entsprechende Anweisung einzuholen. Auskunft: Sie hat noch einen Tag Zeit, also abwarten und in Abständen Bericht erstatten. Frauchen weinte vor Angst um ihre Jule.
Dann, von jetzt auf gleich, meinte Jule, es sei an der Zeit, ihre wunderschönen Welpen bei sich zu haben. „Genug gefaulenzt, ihr da drinnen!“ Sie sagte Frauchen ganz kurz Bescheid, legte sich hin und begann mit den Presswehen…
Es war genau 16 Uhr des 1. August 2006, als das Wunder der Geburt begann.
Der erste Welpe, mit dem Kopf voran, wurde unsanft aus dem schützenden, wohligen Mutterleib geworfen. Er war da, der kräftige Calimero! Nach dem Säubern, Abnabeln und Wiegen – er wog stolze 190 Gramm! – wurde er von seiner Mama freundlich begrüßt. Für diese Aktivitäten hatte er jedoch keine Zeit und machte sich schnurstracks auf den Weg an die Milchbar “Zur lieben Mami“, getreu dem Motto: Wer zuerst kommt, trinkt auch zuerst.

Und schon ging das gleiche Spielchen von vorn los. Pressen, hieß es für die Niederkommende. Doch es ging nicht weiter. Nur ein winziges Beinchen lugte heraus, so winzig sogar, dass Frauchen es nicht greifen und eventuell helfen konnte. Also wieder aggressives Abwarten. Mit Tränen in den Augen, ermunterte Frauchen ihre Jule, weiter zu pressen. Es dauerte und dauerte und dauerte. Julchen beruhigte ihr Frauchen und teile ihr unter Wehenschmerzen mit, dass schon alles in Ordnung käme.    

Die beiden Patentanten, eine davon erlebte das Wunder der Geburt zum ersten mal, versuchten sich, schweißgebadet mit Papiertüchern sowie mit der Eintragung ins Geburtsbuch, abzulenken.                 
Plötzlich  ein kurzes Pressen, es war 16.42 Uhr, Frauchen konnte zugreifen, und schon war der nächste kleine Mann da. Aber er wollte nicht mehr recht atmen. Er wurde massiert, und Frauchen tat alles, um ihn wach zu bekommen.  Es klappte einfach nicht. Julchen konnte das nicht mehr mit ansehen, nahm sich ihren kleinen Sohn und begann eifrig mit der feucht-fröhlichen Begrüßungsmassage. Und siehe da, beleidigt von einer solch robusten Behandlung, motzte unser Caruso seine Mama mit kräftiger Stimme an und bahnte sich mit seinen 184 Gramm seinen Weg an Mamas Brust.
Kaum hatten die beiden durchgeatmet, ging es schon wieder los! Es war 17.12 Uhr, und die zauberhaft-zarte Cinderella kam, mit den Hinterbeinchen vorweg, völlig unproblematisch auf die Welt. Sie wog 138 Gramm – im Vergleich zu den beiden strammen Jungs ein Minaturmäuslein. „Da ist noch mehr, wo das her kam“, schienen Jules Augen ihrem Frauchen entgegenzustrahlen, und weiter ging’s im Geburts-Marathon…

17.25 Uhr: Die Fruchtblase kommt. Und geht. Und kommt. Diese kleine Maus macht es spannend. Endlich: Zwei kleine Hinterbeinchen schieben sich ins Blickfeld, und schwupps, mit der nächsten Wehe ist sie da, die königlich-kleine, 142 Gramm leichte Cleopatra.
Nun kommt der Endspurt. Frauchen bittet Julchen, sich ein wenig Zeit zu lassen, damit sie alles frisch herrichten kann. Doch ihr Julchen will endlich alle ihre Babys bei sich haben und versucht, ihr letztes Kleines zu sich zu holen. Aber es geht nicht. Frauchen erkennt einen Rücken. So kann das Welpchen nicht auf die Welt kommen. Panik. Es wird alles eingepackt und gerade, als alle zum Tierarzt wollen, packt Jule der Ehrgeiz und mit leichter Unterstützung ist auch ihr letzter Schatz da. Es ist 17.47 Uhr und wieder ein stolzes Mädchen mit stattlichen 170 Gramm. Es ist Chanel, ihrer edlen Abstammung nach sogleich mit dem Namenszusatz „Nr. 5“ – sie ist ja schließlich die fünfte!!
Julchen, überglücklich und ziemlich erschöpft, legt mit ihren Babys eine Ruhepause ein. Die Milchbar wurde inzwischen von allen feierlich schmatzend eingeweiht und für gut befunden.
Am nächsten Tag fand der Kontrollbesuch beim Tierarzt statt, der ebenso, wie all die anderen Menschen, völlig überwältig von der Pracht und Gesundheit dieser kleinen Scheißerchen war.
Ein Happy End?

 Nein! Fünf…

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